Informationen zum Thema "Plagiate" für Referendar:innen und Quereinsteiger:innen

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Was ist ein Plagiat?

Folgende Definitionen von Plagiat gibt es: „Von Plagiat spricht man, wenn Ideen und Worte anderer als eigene ausgegeben werden. Dabei spielt es keine Rolle, aus welcher Quelle (Buch, Zeitschrift, Zeitung, Internet usw.) die fremden Ideen und Worte stammen, ebenso wenig, ob es sich um größere oder kleinere Übernahmen handelt oder ob die Entlehnungen wörtlich oder übersetzt oder sinngemäß sind.“ Quelle: Definition Plagiat LMU

„Unter einem Plagiat versteht man die ganze oder teilweise Übernahme eines fremden Werks ohne Angabe der Quelle und des Urhebers bzw. der Urheberin.“ Quelle ETH Zürich Plagiate Definition

Welche Formen von Plagiaten lassen sich finden?

  • Textplagiate wie z.B. Übernahme von Textpassagen aus anderen Unterrichtsentwürfen, Hausarbeiten, Büchern, e-Print etc.
  • Ideenplagiate wie z.B. Gestaltung des Unterrichtsablaufs mit gleichen Methoden, Textbeispielen, Fotos, Sozial- und Aktionsformen etc.; Gestaltung von Handlungssituationen oder / und Lernsituationen, Übernahme ganzer Sequenzierungen, Gestaltung von didaktischem Material etc.
  • Zitatsplagiate wie Übernahme von Zitaten ohne Kenntlichmachung aus anderen Unterrichtsentwürfen, Hausarbeiten, Prüfungsentwürfen
  • Übernahme von Metaphern, Idiomen, Sprachschöpfungen ohne Quellenangabe
  • Übersetzungen aus fremdsprachlichen Werken ohne Quellenangabe

Welche Konsequenzen ergeben sich aus Plagiaten?

Es ist völlig unerheblich, ob Sie vergessen haben, richtig zu zitieren oder ob Sie es aus Unwissenheit oder absichtlich gemacht haben. Ein Plagiat bleibt nicht ohne Konsequenzen, wenn es als solches identifiziert wird.


Betrug und Urheberrechtsverletzung sind Straftatbestände.

Strafbarkeit nach §§ 106, 108 a Urhebergesetz

§ 106 UrhG regelt:

“Wer in anderen als den gesetzlich zugelassenen Fällen ohne Einwilligung des Berechtigten ein Werk oder eine Bearbeitung oder Umgestaltung eines Werkes vervielfältigt, verbreitet oder öffentlich wiedergibt, wird mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder mit Geldstrafe bestraft.”

Ein Plagiat ist eine nicht bestandene Prüfungsleistung

  • Es wird in jedem Fall ein dienstliches Gespräch geführt, da es ein dienstliches Vergehen ist.
  • Bewertung mit mangelhaft bei geringfügigen Plagiaten
  • Bewertung mit ungenügend bei mehr als geringfügigen Bestandteilen von Plagiaten

Welche kennzeichnungspflichtigen Übernahmen sind legitim und werden nicht als Plagiat angesehen?

Sehr wohl dürfen Sie Lernsituationen und Sequenzierungen aus Ihrer Schule verwenden. Sie müssen dies jedoch kenntlich machen, da es sich nicht um Ihr eigenes Gedankengut handelt. Gleiches gilt für Methoden, Textbeispiele, Fotos, Sozial- und Aktionsformen etc.; Gestaltung von Handlungssituationen oder / und Lernsituationen, Gestaltung von didaktischem Material etc. Entscheidend ist die Kenntlichmachung der Fremdquelle. Sollten Sie es leicht verändert oder angepasst haben, so schreiben Sie "In Anlehnung an den PU I von Frau Maja Mustermann, 20.10.2020, BBS Muster, Thema der Unterrichtstunde"

Unabhängig von den Kenntlichmachungen entbindet es Sie nicht von der Pflicht zur Einhaltung der Gestaltungskriterien und grundlegenden Anforderungen an Lernsituationen laut SchuCu-BBS. Auch eine an der Schule eingeführte Lernsituation muss bei Verwendung auf die grundlegenden Anforderungen an Lernsituationen laut SchuCu-BBs überprüft werden.

Was unterscheidet ein Zitat von einem Plagiat?

Um nicht Gefahr zu laufen, dem Plagiatsvorwurf ausgesetzt zu sein, müssen Sie alle Meinungen, Aussagen, Bilder, Zitate, Paraphrasierungen, Lernsituationen, Handlungssituationen und auch didaktisches Material, dass Sie aus anderen Arbeiten (schriftlichen Arbeiten, Unterrichtsentwürfen, Masterarbeiten etc.) entnommen haben, nach den üblichen Zitierweisen (z.B. Harvard) als Zitat ausweisen. Die Quellenangabe erfolgt im Text. Wichtig ist, dass alle im Text aufgeführten Quellen im Literaturverzeichnis zu finden sind. Auch alle im Literaturverzeichnis aufgeführten Quellen müssen wiederum im Text zu finden sein.