Begriffsbestimmungen

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Leitlinie SchuCu-BBS

Die Leitlinie SchuCu-BBS des Niedersächsischen Kultusministeriums ist die Basis für die Arbeit aller Beteiligten und Verantwortlichen der beruflichen Bildung in Niedersachsen.

Zur Handlungsorientierung an berufsbildenden Schulen hat das Niedersächsische Kultusministerium die Leitlinie Schulisches Curriculum berufsbildende Schulen im August 2024 aktualisiert und veröffentlicht. Den Link finden Sie hier: Leitlinie SchuCu-BBS

Begriffsbestimmungen

Quelle für alle nachfolgende Begriffe: [Leitlinie SchuCu-BBS]

Bildungsgang

Die Schulformen berufsbildender Schulen werden […] in Bildungsgänge gegliedert, die ganz oder teilweise zu einem bestimmten Schul- oder Berufsabschluss führen. Ein Bildungsgang wird innerhalb einer Schulform (Ausnahme Berufsschule) nach der Fachrichtung und ggf. nach einem Schwerpunkt gebildet (siehe § 21 Abs. 4 NSchG). Diese Gliederung ergibt sich aus der BbS-VO und den EB-BbS.

Bildungsganggruppe

Bildungsgangsgruppen werden durch die Schulleitung im Benehmen mit dem Schulvorstand eingerichtet. Ihre Zusammensetzung und ihre Aufgaben sind in §35a NSchG geregelt. Die Leitung der Bildungsgangsgruppe wird im Benehmen mit der Bildungsgangsgruppe durch die Schulleitung bestimmt (siehe §43 Abs. 4 Nr. 3 NSchG).

Didaktisch-methodische Planung

Im Schulischen Curriculum sind für die didaktisch-methodische Planung Lernsituationen für den berufsbezogenen und berufsübergreifenden Lernbereich auf der Basis der grundlegenden Anforderungen zu entwickeln.

Übergreifende fachliche Vereinbarungen, sind ggf. zu berücksichtigen und auszuweisen. Darunter sind schulspezifische didaktisch-methodische Planungen zu verstehen, wie z. B. Planung der

  • praktischen Ausbildung,
  • (Betriebs-)Praktika,
  • Berufs- und Studienorientierung,
  • Projekte.

Handlungssituation

Die Handlungssituation ist Kern einer Lernsituation. Sie initiiert und trägt einen komplexen Lern- und Arbeitsprozess, bildet den Rahmen für den Unterricht und führt zu einem Handlungsergebnis. Die Handlungssituation beschreibt einen beruflichen, fachlichen, gesellschaftlichen oder privaten Kontext, der sich in einer Aufgaben-, Frage- bzw. Problemstellung konkretisiert. Dabei sind die Erfahrungen und Interessen der Schülerinnen und Schüler zu berücksichtigen, um deren Motivation und Lernbereitschaft zu fördern. Durch eine hinreichend hohe, aber nicht überfordernde Komplexität der Aufgaben-, Frage- bzw. Problemstellung werden die Lernenden zu einem Denken in Zusammenhängen befähigt. Die komplexe Aufgaben-, Frage- bzw. Problemstellung soll eine umfassende Förderung der Kompetenzentwicklung ermöglichen, die sowohl Fachkompetenz als auch die Entwicklung Personaler Kompetenz umfasst.

Handlungsergebnis

Ein handlungsorientierter Unterricht führt zu einem Handlungsergebnis, an welchem überprüft werden kann, ob die Aufgaben-, Frage- bzw. Problemstellung erfolgreich bearbeitet worden ist. Ein Handlungsergebnis kann sowohl materieller als auch nicht-materieller Art sein (z. B. Datei, Werkstück, Plakat, Handlungskonzept, Stellungnahme, Bewegungsform, Pro und Kontra Diskussion, Reflexion, Beratungsgespräch).

Handlungskompetenz

Handlungskompetenz entfaltet sich laut DQR in den Dimensionen Fachkompetenz und Personale Kompetenz. In Handlungskompetenz sind Kommunikations-, Methoden-, Lern- und Medienkompetenzen immanent.

Individualisiertes Lernen

Individualisiertes Lernen verbindet ein gemeinsames systematisches Lernen mit unterschiedlichen Wegen der Aneignung. Entsprechend sind die Voraussetzungen der Lernenden, z. B. in Bezug auf kulturelle Hintergründe, Vorwissen, Lerntempo, Motivation, Interesse und Leistungsstärke zu beachten.

Jahresplanung

Im Schulischen Curriculum wird in der Jahresplanung die zeitliche Abfolge und Organisation der Lernsituationen im aktuellen Schuljahr dargestellt.

Übergreifende organisatorische Vereinbarungen, als schulspezifische zeitlich-organisatorische Planungen, sind ggf. zu berücksichtigen und auszuweisen. Darunter sind z. B. die Länge des Schuljahres, Prüfungstermine, überbetriebliche Lehrlingsunterweisung (ÜLU) / überbetriebliche Berufsausbildung (ÜBA), DEULA Lehrgänge, Blockunterricht, Praktische Ausbildung, (Betriebs-)Praktikum, Projektphasen/Meilensteine zu verstehen.

KAM-BBS

Das KAM-BBS stellt die für Schulen vorgenommene Anpassung des Total-Quality-Management-Systems dar, welche sich am EFQM-Modell orientiert. Es ist so konzipiert, dass alle 48 Kernaufgaben der sieben Qualitätsbereiche mit aktiven Formulierungen betitelt sind. Die Prozesse zu einer Kernaufgabe werden von der Schule präzisiert, wobei fachlich erforderliche, innerschulische Differenzierungen möglich und erwünscht sind. Alle Handlungsfelder und Aufgaben einer Schule sind im KAM-BBS abgebildet. https://kam-bbs.nline.nibis.de/nibis.php?menid=2 Quelle: https://kam-bbs.nline.nibis.de/nibis.php?menid=2

Kooperatives Lernen

Bei der Umsetzung des Kooperativen Lernens sind grundlegende Prinzipien wie der Rahmen für die individuelle Denkzeit, die Möglichkeit des Austausches unter den Lernenden sowie das Einfordern der persönlichen Verantwortung zu berücksichtigen.

Lernsituationen

Der Begriff Lernsituation wird in der Leitlinie „Schulisches Curriculum Berufsbildende Schulen (SchuCu-BBS)“ als didaktisch konstruierte thematische Einheit im berufsbezogenen wie auch im berufsübergreifenden Lernbereich verstanden. In einer Lernsituation sind zeitlich aufeinander folgende Unterrichtsstunden schlüssig miteinander verbunden. Die von den Lernenden zu erwerbenden Kompetenzen stehen nicht isoliert nebeneinander, sondern folgen der vollständigen Handlung, ggf. erforderlichen fachdidaktischen Vorgehensweisen.


Lernsituationen sind im berufsbezogenen und im berufsübergreifenden Lernbereich das zentrale Element didaktisch-methodischer Planung. Kern einer Lernsituation ist die Handlungssituation, die einen komplexen Lern- und Arbeitsprozess initiiert und trägt. Die Lernsituation kann fachsystematische Lernphasen enthalten, um den handlungssystematischen Lernprozess zu unterstützen. Jede Lernsituation erfüllt die grundlegenden Anforderungen.

Methodenkompetenz

Methodenkompetenz bezeichnet im DQR die Fähigkeit, an Regeln orientiert zu handeln. Dazu gehört auch die reflektierte Auswahl und Entwicklung von Methoden. Fachkompetenz und personale Kompetenz schließen Methodenkompetenz jeweils mit ein (DQR, Glossar, aktuelle Fassung, August d. J.). Methodenkompetenz ist immanenter Bestandteil der Handlungskompetenz.

Performanz

Performanz stellt im Gegensatz zur Kompetenz (= Disposition) die tatsächlich erbrachte Leistung dar. Performanz ist - anders als Kompetenz - grundsätzlich beobachtbar und spielt daher eine wesentliche Rolle bei der Leistungsmessung (Handreichung für die Erarbeitung von Rahmenlehrplänen der Kultusministerkonferenz für den berufsbezogenen Unterricht in der Berufsschule […], aktuelle Fassung).

Schulisches Curriculum

Das Schulische Curriculum bildet über die didaktisch-methodische Planung die Entwicklung von Lernsituationen und deren zeitliche Abfolge in der Jahresplanung ab.

Selbstgesteuertes Lernen

Im handlungsorientierten Unterricht werden durch die Art der Aufgaben-, Frage- bzw. Problemstellung verschiedene Lösungswege eröffnet, welche von den Schülerinnen und Schülern eigenständiges Handeln erfordern. Die Schülerinnen und Schüler übernehmen zunehmend Verantwortung für ihren Lern- und Arbeitsprozess.

Vollständige Handlung

Lernen vollzieht sich in der Lernsituation in einer vollständigen Handlung auf Basis der Phasen Informieren bzw. Analysieren, Planen, Entscheiden, Durchführen, Kontrollieren bzw. Bewerten, Reflektieren.


Quelle: https://schucu-bbs.nline.nibis.de/nibis.php?menid=353